Du willst den Entspannungsgrad deiner Massage auf ein völlig neues Level heben? Dann solltest du warmes Massageöl verwenden, um das Wohlbefinden auf körperlicher und geistiger Ebene zu steigern. Doch wie kannst du das Massageöl einfach, schnell und sicher erwärmen und vor allem gewährleisten, dass es lange warm bleibt? All das erfährst du in diesem Beitrag.
Spätestens, wenn im Herbst die Tage etwas kühler werden, stehst du als Massagetherapeut vor einem Problem. Der Kunde liegt bereits auf der Massageliege und alles ist bereit für die Massage. Doch deine Hände sind kalt und auch das Massageöl hat keine Temperatur, die man sich gerne direkt auf der nackten Haut wünschen würde.
Egal ob es an der kalten Jahreszeit liegt, oder ob du einfach die Qualität deiner Massage verbessern möchtest. Die Verwendung von warmem Massageöl ist in jedem Fall der beste Weg und es ist ratsam, dass du dich mit Möglichkeiten beschäftigst, wie du dein Öl am effektivsten auf eine angenehme Temperatur bringst und es konstant warm hältst.
Häufig unterschätzt: Kalte Hände und kaltes Massageöl fühlen sich äußerst unangenehm an und sind der Stimmungskiller Nr. 1 bei einer Massage. Viele Masseure sind sich dessen nicht bewusst, da ihre Kunden die Unannehmlichkeit häufig nicht offen ansprechen, sondern einfach nicht wiederkommen.
Warum ist warmes Massageöl sinnvoll?
Das Öl zu erwärmen, kann viele Vorteile für die Muskeln haben und dabei helfen, sich zu entspannen und Schmerzen zu lindern. Bei lokaler Wärmeanwendung dringt das Öl besser in die Haut ein und der Körper versucht, die Homöostase aufrechtzuerhalten und die Körpertemperatur zu regulieren.
Aus diesem Grund erweitern sich die Blutgefäße in der entsprechenden Körperzone, der Blutfluss erhöht sich und die Wärme verteilt sich angenehm auf den Rest des Körpers.
5 Methoden zum Erwärmen von Massageöl
Bei der Auswahl deiner Erwärmungsmethode sind mehrere Faktoren zu beachten. Das Massageöl sollte warm genug sein, um ein wohltuendes Gefühl auf der Haut und in den Muskeln zu erzeugen, aber nicht so heiß, dass sich der Empfänger der Massage die Haut verbrennt.
Die nachfolgenden Methoden haben wir selbst in unserer Massagepraxis getestet. Bis auf eine, kannst du alle von ihnen problemlos in deine Routine integrieren. Eine Gesamtwertung jeder einzelnen Methode unter Berücksichtigung verschiedener Kriterien findest du weiter unten.
Methode Nr. 1: In deinen Händen
Reibung erzeugt Wärme. Wenn du deine Hände 15-20 Sekunden lang mit dem Massageöl aneinanderreibst, erwärmen sich Hände und Öl gleichermaßen. Bilde hierfür eine Mulde in deiner linken Hand, während du mit der rechten das Massageöl hineinträuffeln lässt. Achte darauf, nicht zu viel Öl hineinzugeben, um ein Heraustropfen zu verhindern.
Die Methode ist nur als Notlösung anzusehen und hat gegenüber anderen Wärmequellen zahlreiche Nachteile. Bei längeren Massagen ist sie daher nicht als nachhaltiges Mittel zu empfehlen.
Vorteile:
Nachteile:
Methode Nr. 2: Heißes Wasserbad
Was du für diese Methode benötigst, ist 1-2 Liter Wasser, ein Wasserkocher und ein Topf oder hitzebeständiger Becher. Es ist die wahrscheinlich einfachste, sicherste und effektivste DIY-Methode und so funktioniert sie:
Koche das Wasser im Wasserkocher auf und gieße es in einen Topf. Tauche anschließend das Öl (in einem geschloßenen Glasbehälter) in das heiße Wasser und lass es darin ca. 5-10 Min. erwärmen. Nun sollte es warm genug sein, um es zu verwenden. Nimm den Topf mit in den Massageraum und gebe das Ölgefäß immer wieder in das heiße Wasser, um sicherzustellen, dass es warm bleibt.
Vorteile:
Nachteile:
Methode Nr. 3: Mikrowelle
Kurz vorneweg: Die Mikrowelle ist nicht die beste Methode, um Massageöl zu erwärmen. Die Tatsache, dass das Öl nicht sehr lange heiß bleibt und die enthaltenen Nährstoffe zerstört werden können, lässt die Mikrowelle in einem schlechten Licht erscheinen.
Solltest du trotz der schwerwiegenden Nachteile auf diese Methode zurückgreifen wollen, so verwende auf jeden Fall einen mikrowellengeeigneten Ölbehälter. Keramik oder Glas eignen sich dafür am besten. Innerhalb von 30-60 Sekunden sollte das Öl seine optimale Temperatur erreicht haben, sodass du es nun vorsichtig testen kannst.
Vorteile:
Nachteile:
Methode Nr. 4: Über einer Kerze
Eine weitere Möglichkeit zum Erwärmen des Massageöls bietet ein keramischer Teelichthalter, unter dem ein brennendes Teelicht platziert wird. Oben auf der Schale lässt sich dann ein schmales Ölgefäß mit deinem Massageöl abstellen, um es zu erwärmen. Denk daran, dass dieser Prozess nur unter Aufsicht stattfinden sollte, da hierbei ein offenes Feuer zum Einsatz kommt.
Du brauchst für diese Methode lediglich einen Teelichthalter (auch als Duftlampe bekannt), Teelichter, ein Feuerzeug und das zu erwärmende Massageöl in einem schmalen Glasgefäß. Damit das Öl nicht zu heiß wird, solltest du die Temperatur von Zeit zu Zeit überprüfen und das Gefäß gegebenenfalls für ein paar Minuten herunternehmen, um es abzukühlen.
Vorteile:
Nachteile:
Methode Nr. 5: Massageölwärmer
Wenn du öfter Massagen durchführst, kann die Investition in einen Massageölwärmer eine sehr sinnvolle Überlegung sein. Es ist als Zubehör empfehlenswert, da es bis auf die höheren Anschaffungskosten und etwas Platzbedarf keine nennenswerten Nachteile hat. Zugleich ist es die effizienteste Art, sein Massageöl zu erwärmen.
Die Bedienung des Massageölwärmers ist denkbar leicht. Du befüllst ein Glasgefäß mit deinem Massageöl, stellst es in den Erwärmer und drückst den Einschaltknopf. Über einen Drehregler kannst du die Temperatur anschließend individuell nach deinen Wünschen anpassen. Wir finden, es ist die beste Methode und die ideale Lösung für das Erwärmen von Massageöl.
Vorteile:
Nachteile:
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Gesamtwertung: Alle Methoden im Vergleich
Um die verschiedenen Methoden zur Erwärmung von Massageöl miteinander zu vergleichen, haben wir sie jeweils in vier verschiedenen Kategorien mit einem Wert zwischen 0 – 100 bewertet und anschließend eine Gesamtwertung vorgenommen. Ausschlaggebend für die Bewertung waren die Faktoren Schnelligkeit, Einfachheit, Nachhaltigkeit und die Kosten.
- Platz 1: Massageölwärmer – 95 von 100 Punkte
- Platz 2: Unter der Kerze – 80 von 100 Punkte
- Platz 3: Wasserbad – 70 von 100 Punkte
- Platz 4: In den Händen – 50 von 100 Punkte
- Platz 5: Mikrowelle – 25 von 100 Punkte
Fazit: Die schnellste, effizienteste und sicherste Methode ist das Erwärmen mit einem Ölwärmer. Die Mikrowelle ist aufgrund der unbeständigen Temperaturen und der zerstörten Nährstoffe nicht zu empfehlen, während alle anderen Methoden je nach Situation problemlos angewandt werden können.
So hältst du das Massageöl länger warm
Ein Massageölwärmer hält die Temperatur konstant auf dem gewünschten Level. Du kannst aber auch eine elektrisch betriebene Wärmeplatte nutzen, auf der du dein Ölgefäß während der Massage abstellen kannst. Nachteil ist dabei allerdings, dass du bei der Anschaffung einer solchen Platte mit weiteren Anschaffungskosten rechnen musst.
Die Alternative zur Wärmeplatte ist ein Stövchen (auch als Teewärmer bekannt). Ähnlich wie der vorhin beschriebene Teelichthalter, eignet er sich hervorragend, um ein Glasgefäß darauf abzustellen. Je nachdem, wie groß der Abstand zwischen Kerze und Gefäß sein mag, kannst du ein Stövchen entweder zum Erwärmen oder zum Warmhalten nutzen.
Sicherheitstipp bei der Verwendung von warmem Massageöl
Egal welche Methode bei dir zum Einsatz kommt. Du solltest immer sicherstellen, dass die Temperatur des Massageöls nicht zu heiß ist. Dafür eignet sich ein Test auf deiner eigenen Haut. Trage einfach eine kleine Menge des warmen Öls auf deinen Unterarm auf und lass es auf dich wirken.
Wenn du das Gefühl hast, es ist noch zu heiß, dann lass es vor der Verwendung eine Weile abkühlen. Sollte es jedoch überhaupt nicht warm sein, ist ein erneutes und intensiveres Aufwärmen sinnvoll. In beiden Fällen solltest du den Hauttest anschließend wiederholen, bevor du das Öl verwendest.