Die mobile Massage erfreut sich seit Jahren wachsender Beliebtheit und bietet Massagetherapeuten neue Möglichkeiten für zusätzliche Einnahmequellen und mehr Flexibilität. Ihre Kunden profitieren von diesem Service, da sie für eine entspannende Massage zuhause oder am Arbeitsplatz bleiben können und sich damit den Anfahrtsweg und jede Menge Zeit sparen.
In diesem Beitrag erfährst du alles über die mobile Massage, deren Vorteile und Nachteile für Massagetherapeuten und Kunden sowie die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten.
Was ist eine mobile Massage?
Mobile Massage bedeutet, dass ein Masseur für die Massage zu dir nach Hause, auf eine Veranstaltung oder ins Büro kommt. Dieser komfortable Service ist vor allem für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, körperlichen Behinderungen oder Arbeitgeber interessant, die das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter steigern möchten.
Unterschieden wird zwischen Heimmassage, Eventmassage und Büromassage. Dabei gestaltet sich das Setup jeweils etwas unterschiedlich und wird an die Gegebenheiten vor Ort abgestimmt. Während in Büros meist ein spezieller Massagestuhl zum Einsatz kommt, bringt der Massagetherapeut bei einem Hausbesuch meist seine klappbare Massageliege mit.
Der Massagetherapeut kommt zur angegebenen Zeit zu dir und bringt alles mit, was für die Massagesitzung benötigt wird. Dazu zählen neben der Massageliege oder einem Massagestuhl auch verschiedene Massageöle, ätherische Öle, Musik, Handtücher und eventuell benötigtes Equipment (z.B. Basaltsteine für eine Hot Stone Massage oder Gläser für eine Schröpfmassage).
Welche Massagearten werden mobil angeboten? In der Regel bieten die meisten mobilen Masseure dieselben Massagen mobil an, welche auch in einer stationären Praxis buchbar sind. Zu den beliebtesten Massagearten zählen die klassische Massage, Deep Tissue und die Aromaölmassage.
Einsatzmöglichkeiten der mobilen Massage
Natürlich nehmen viele Menschen die mobile Massage aus Gründen der Bequemlichkeit in Anspruch. Doch sie bietet noch weitaus mehr Einsatzmöglichkeiten und ist besonders für Zielgruppen interessant, die aus verschiedenen Gründen nicht mobil sein können oder wollen:
- Senioren und Pflegebedürftige
- Chronisch Kranke (Kontraindikationen beachten und ärztlich abklären lassen)
- Menschen mit Behinderungen
- Athleten (z.B. im Trainingslager oder in der Saisonvorbereitung)
- Reisende und Touristen (z.B. in Hotels oder Sportzentren)
- Werdende Mütter (siehe Schwangerschaftsmassage)
- Veranstaltungen (z.B. Messen, Partys oder Weihnachtsfeiern)
- Büromassage bzw. Stuhlmassage für Angestellte in Unternehmen
Mobile Massage bei dir zuhause
Nachdem der Masseur bei dir zuhause angekommen ist, benötigt er einige Minuten für den Aufbau und die Vorbereitung. Im Idealfall hast du bereits einen passenden Raum ausgewählt und kannst ihm genügend Platz zur Verfügung stellen. Vor Beginn der Massage wird er zur Erstanamnese ein kurzes Gespräch mit dir führen und dich gegebenenfalls einen Fragebogen ausfüllen lassen.
Ein typischer Ablauf kann so aussehen:
1. Begrüssung & Kennenlernen: Ihr begrüßt euch, stellt euch gegenseitig vor und schaut euch die räumlichen Gegebenheiten gemeinsam an, um ein optimales Setup gewährleisten zu können.
2. Persönliche Beratung: Der geschulte Masseur fragt deine aktuelle Situation ab und klärt mit dir, ob eventuelle Allergien, Vorerkrankungen, muskuläre Probleme oder Verspannungen vorliegen.
3. Massagedurchführung: Du genießt eine wohltuende Massage in deinen eigenen vier Wänden und der Massagetherapeut passt das Level an Druck und Intensität an deine Bedürfnisse an.
4. Ruhephase & Verabschiedung: Am Ende erhältst du 2-3 Minuten Zeit zum Herunterfahren, bevor die Massage beendet ist und der Masseur nach dem Abbauen dein Zuhause wieder verlässt.
Mögliche Bedenken von potenziellen Kunden:
Die größte Sorge von Menschen, die noch nie eine mobile Massage in Anspruch genommen haben, ist die Angst davor, einen Fremden in ihr Haus zu lassen. Dazu kommt, dass man sich einer Person, die man noch nie gesehen hat, quasi hilflos ausliefert und die eigene Gesundheit in deren Hände gibt. Weitere häufige Bedenken gegenüber mobilen Masseuren sind folgende:
- Er/sie könnte etwas stehlen, ohne dass es bemerkt wird
- Er/sie könnte gefährlich sein und einen verletzen wollen
- Er/sie könnte nach einem Vorfall einfach spurlos verschwinden
Unser Tipp: Wähle unbedingt einen zuverlässigen Massageservice, der im Internet bereits mehrfach positiv bewertet wurde. Informiere dich dazu im Vorfeld umfassend über den Anbieter, um die oben genannten Risiken zu minimieren. In der Realität sind die meisten Sorgen jedoch unbegründet.
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Mögliche Bedenken von mobilen Masseuren:
Auch Massagetherapeuten haben gewisse Sorgen, bevor sie mit der mobilen Massage starten. Der Besuch von fremden Menschen in ihren persönlichen Räumlichkeiten kann für viele eine Herausforderung darstellen. Ihre häufigsten Bedenken sind folgende:
- Was ist, wenn ich extra hinfahre und es ist niemand zuhause?
- Was ist, wenn der Raum völlig ungeeignet für eine Massage ist?
- Wie reagiert der Kunde, wenn ihm etwas nicht gefällt?
- Könnte der Kunde dann eventuell handgreiflich werden?
- Was ist, wenn mir ein Kunde unmoralische Angebote unterbreitet?
Unser Tipp: Die meisten Konflikte lassen sich klären, indem man ruhig bleibt. Zur eigenen Sicherheit solltest du vor jedem Hausbesuch einer dritten Person Bescheid geben, wo du bist, damit sie im Zweifelsfall reagieren kann, wenn sie bis zu einem vereinbarten Zeitpunkt nichts von dir hört.
Büromassage für angestellte Mitarbeiter
Büromassagen werden primär von zukunftsorientierten Unternehmen gebucht, um die Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu erhalten, ihr Wohlbefinden zu steigern und die Produktivität am Arbeitsplatz zu erhöhen. Arbeitgeber nutzen diesen Vorteil, um attraktiver für passende Bewerber zu werden.
Eine mobile Massage im Büro vor Ort wird üblicherweise auf einem tragbaren Massagestuhl anstatt auf einer Massageliege durchgeführt. In 15-20 Minuten Zeitfenstern pro Mitarbeiter liegt der Fokus der Massage auf den Schultern, dem Rücken und dem Kopf. Dabei bleibt der Mitarbeiter bekleidet und es wird kein Massageöl verwendet, um die Arbeitskleidung nicht zu beflecken.
Mit dem mobilen Masseur wird in der Regel ein festes Intervall vereinbart, sodass er regelmäßig (z.B. jede zweite Woche) vorbeikommt und damit eine gewisse Planbarkeit hat. Die Durchführung findet häufig in Besprechungsräumen statt und gerade größere Unternehmen laden oft direkt mehrere Masseure gleichzeitig zu sich ein, um die Massagen möglichst zeiteffizient abzuwickeln.
Tipp für Arbeitgeber: Die Büromassage ist eine gute Möglichkeit, die Mitarbeiterbindung zu steigern und mehr passende Bewerber anzuziehen. Diesem Wettbewerbsvorteil stehen überschaubare Kosten gegenüber, denn als betriebliche Gesundheitsförderung kannst du laut §3 Nr. 34 EStG für jeden Mitarbeiter einen jährlichen Freibetrag von 500,-€ steuer- und sozialversicherungsfrei geltend machen.
Vor- und Nachteile der mobilen Massage
Eventuell fragst du dich, warum du als Kunde eine mobile Massage einem Besuch in einer Massagepraxis vorziehen solltest. Oder du bist Massagetherapeut und überlegst, ob ein solcher Vor-Ort-Service eine mögliche Positionierung oder Erweiterung deines Massage-Geschäfts sein könnte. Im folgenden haben wir dir die größten Vor- und Nachteile beider Seiten gegenübergestellt:
Vorteile für Kunden:
Nachteile für Kunden:
Vorteile für mobile Masseure:
Nachteile für mobile Masseure:
Mit mobiler Massage selbstständig machen
Als mobiler Massagetherapeut musst du eine abenteuerlustige und anpassungsfähige Persönlichkeit mitbringen und komfortabel damit sein, immer wieder völlig neue Menschen und Arbeitsumgebungen kennenzulernen. Darüber hinaus sind folgende Dinge zu beachten:
Sicherheit: Um sich vor Betrug zu schützen, solltest du bei der Buchung unbedingt die vollständigen Kontaktdaten (Vor- und Nachname, Adresse und Telefonnummer) abfragen. Zusätzlich kann es sinnvoll sein, die Zahlung bereits vorab per Kreditkarte einzuziehen oder überweisen zu lassen, um bei einer kurzfristigen Stornierung einen vereinbarten Prozentsatz einbehalten zu können.
Logistik: Anders als in einem stationären Studio musst du als mobiler Masseur jedes Mal aufs Neue deine gesamte Ausstattung einpacken, transportieren, aufbauen und wieder abbauen. Das kostet Zeit und Kraft. Verwende deshalb möglichst leichte Massageliegen- oder Stühle und eine gut sortierte komfortable Tasche für deine Massageöle, Handtücher und weiteres Equipment.
Organisation: Um möglichst zeiteffizient vorzugehen, solltest du entsprechende Routinen entwickeln, die dir den gesamten Hausbesuch leichter machen und sicherstellen, dass du nichts vergisst. Dabei helfen dir Checklisten, die du einfach abhaken kannst. Führe nach jeder Massage eine Bestandsaufnahme durch und prüfe, ob du all deine Sachen noch beisammen hast.
Terminplanung: Durch die zusätzliche Zeit für Anfahrt und Aufbau ist es nötig, deine Termine mit ausreichend Puffer zu vergeben. Für ein perfektes Zeitmanagement empfiehlt es sich, ein professionelles Online-Buchungstool zu verwenden. Damit können sich Kunden nicht nur selbstständig einen Termin buchen, sondern erhalten auch automatische Termin-Erinnerungen.
Unser Tipp: Bei einer mobilen Massage entstehen für dich zusätzliche Fahrtkosten und du benötigst mehr Zeit pro Kunde. Um wirtschaftlich sinnvoll zu handeln, solltest du deshalb eine Pauschale als Aufschlag berechnen und diese entsprechend der Kilometer-Entfernung bis zum Kunden staffeln.
Was kostet eine mobile Massage?
In Deutschland kostet eine 60-minütige mobile Massage üblicherweise zwischen 55 – 90,-€. Während Heimmassagen meist Festpreise haben, sind die Kosten für Event- und Büromassagen je nach Dauer und Personenanzahl individuell. Die Anfahrt innerhalb von 5-10 km ist oft kostenlos. Darüberhinaus werden in der Regel Pauschalen von 10-20% auf den Rechnungsbetrag addiert.
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